Jens Paul
Jens Paul (Autor)

Jens Paul war lange Zeit freischaffender Redakteur und Blogger diverser großer Online-Musikmagazine (u.A. delamar, HipHopStylez) und ist ein Urgestein im Musik-Business mit über 25 Jahren Erfahrung. Erste musikalische Erfahrungen sammelte er bereits in den frühen Jahren seiner Jugend.

Wenn man in einem bestimmten Bereich tätig ist, ist es immer wichtig Up-to-Date zu sein. Aber es ist auch wichtig, immer wieder über den Tellerrand zu schauen, wie und was andere im Marketing so machen, um Ihre Aufgaben erfolgreich zu erledigen. Man kann aus so vielen verschiedenen Quellen Informationen und Inspirationen für sich herausziehen, wenn man keine Scheuklappen trägt und mit offenen Augen durch die Welt geht. Aus diesem Grund besuchte ich Joel Samael, der mit Musik eigentlich gar nichts zu tun hat, aber er vermarktet sich und seine Projekte sehr erfolgreich. In diesem Interview erzählte er mir, wie er an die Sache Marketing ran geht und was er für sein Business benutzt, um noch erfolgreicher zu werden.

MMN: Viele von unseren Lesern werden Dich nicht kennen, daher stell Dich doch bitte kurz vor und was Du so machst?

Joel Samael: Mein Name ist Joel, ich komme ursprünglich aus der Nähe von Bremen, aber lebe und arbeite seit einigen Jahren in Berlin. Ich bin Schauspieler, YouTuber und Apple Produktspezialist, was momentan mein Haupteinkommen darstellt. Ich betreibe eine Firma mit den Namen JOCR in Berlin und leiste Lokalen und vermehrt Online Support bei Problemen mit Netzwerken und Apple Produkten im Prenzlauer Berg und Umgebung, was 60% bis 70% meiner täglichen Arbeit ausmacht.

Parallel betreibe ich zwei YouTube Kanäle (JOCR hilft und Joel Samael Vlogs) und produziere sehr viele Videos dafür. Mit Hilfe von YouTube baute ich mir einen extra Online Kundenstamm auf, die über Tutorials und Hilfe Videos auf mich aufmerksam wurden und nun fester Bestandteil meiner immer größer werdenden Community geworden sind.

MMN: Du kümmerst Dich täglich um Deine Firma, betreibst zwei YouTube Kanäle und gehst nebenbei noch zu Castings oder Film Produktionen. Wie schaffst Du es nur, dass ganze in 24h unterzubringen?

Joel Samael: Ich bringe das nicht in 24 Stunden unter. Man muss das ganze nur in eine Reihenfolge bringen und ich mache nicht alles gleichzeitig. Ich priorisiere viele Sachen und was eine hohe Wichtigkeit hat, wird als erstes erledigt. Andere Dinge, die im Moment noch nicht so wichtig sind, verschiebe ich nach hinten und packe sie erst an, wenn die Zeit dafür da ist.

MMN: Wie bist Du zum Schauspiel gekommen?

Joel Samael: Dafür muss ich kurz etwas ausholen. Das ganze fing eigentlich in Hamburg an. Ich habe nach meinem Zivildienst angefangen zu studieren und lernte zu diesem Zeitpunkt meine damalige Freundin kennen, die bei einem Musical gearbeitet hat. Ich selber lebte aber zu dieser Zeit noch komplett in meiner Programmierwelt und Sie studierte Schauspiel. Durch diese Beziehung bin ich erst auf das Schauspielern aufmerksam geworden und fand es super Interessant. Ich beschäftigte mich eine weile damit und habe mich dann entschieden, dass ich das programmieren aufgebe und mich auf das Schauspiel in Zukunft konzentrieren werde. Ich entschied mich auch aus dem Grund, weil ich nicht die ganze Zeit vor dem Computer sitzen wollte.

Also fing ich an, Schauspiel zu studieren und in dieser Zeit kamen schon die ersten Foto und Schauspieljobs. Das geht bis heute so, nur dass ich es jetzt nebenbei mache. Aber ich arbeitete nicht nur vor der Kamera, sondern ich war Mitgründer einer Casting-Agentur in Berlin, wo ich verantwortlich für die reibungslose Durchführung der Castings, sowie der benötigten Technik war.

Obwohl ich aus einer Waldorf Familie stamme, wo es sowas eigentlich gar nicht gibt, lagen mir technische Sachen von klein auf im Blut. Es hat sich eine Art Korb ergeben, der mit vielen verschiedene Sachen gefüllt war, die ich gerne gemacht habe. Oft war es manchmal schwierig, wenn man versuchte, so viele Talente unter einen Hut zu bekommen. Dadurch konnte man viele Sachen recht gut, aber leider nicht hundertprozentig Top. Es gibt viele Menschen, die können eine Sache perfekt und nicht von vielen Sachen ein bisschen. Mir wäre das persönlich auch lieber gewesen, aber bei mir ist es halt so, dass mein Korb voll von verschiedenen Dingen ist.

MMN: Du nutzt YouTube als Promotion-Plattform für JOCR, aber ist es auch eine Plattform, um Deine Kreativität freien lauf zu lassen?

Joel Samael: Absolut !! Ich habe neulich nochmal nachgeschaut, dass erste Video was ich aufgenommen habe, ist schon sehr lange her und YouTube ist absolut eine Plattform für Kreativität.

Und das mag ich an YouTube. Dort kann ich mich kreativ austoben und am Ende des Tages habe ich ein Produkt, was von den Zuschauern bewertet werden kann und wird. Auch mag ich an YouTube, dass man innerhalb von einem Tag etwas fertig stellt, was da ist und da bleibt und dass man mit Menschen interagieren kann. Deshalb probiere ich immer wieder neue Sachen in diesem Bereich aus.

Das ausprobieren war auch der Grund, dass ich meinen Vlog Kanal ohne groß nachzudenken eröffnet habe, egal ob das jetzt zu meinem Business passt oder nicht. Viele Unternehmen halten sich ja eher bedeckt, wenn es um Informationen geht. Ich dagegen halte das ganze relativ offen, denn ich möchte, dass die Leute wissen, wie ich arbeite und Sachen angehe. Auch will ich zeigen, dass ich manchmal scheitere, wenn etwas mal nicht funktioniert. Ich bin auch der festen Überzeugung, dass es Menschen näher zusammen bringt, wenn man diese Informationen mit Ihnen teilt und nicht im Geheimen etwas macht.

MMN: Du hast auf dem SAE Institute in Hamburg studiert. Welches Fachgebiet hast Du da besucht?

Joel Samael: Auf der SAE habe ich das Diplom zum Multimedia Producer absolviert. Zu dieser Zeit ging es darum, Webseiten zu programmieren mit dem Programm Director von Macromedia. Auch Flash war damals noch sehr angesagt, wo ich auch sehr viel mit umgesetzt habe. Was viele gar nicht wissen, ich habe damals neben dem Studium mit einem Freund in Bremen eine Werbeagentur gegründet und Webseiten gestaltet. Aus dieser Agentur wurde später das Unternehmen Canvasco, die Unikate Segeltaschen herstellen. Nachdem ich mich aber für das Schauspielen entschieden habe, bin ich aus der Firma ausgestiegen. Ich glaube am Anfang ist es immer wichtig All-in zu gehen, wenn man was neues ausprobieren möchte.

Am Anfang ist es immer wichtig All-in zu gehen! Klick um zu Tweeten

Man sagt mir oft nach, dass ich furchtlos und mit dem Kopf durch die Wand gehen will, wenn ich mir was in den Kopf gesetzt habe. Aber auch nur solange, bis ich irgendwann merke, wie es funktioniert und dann findet man wieder Platz für etwas anderes. Für mich ist das wichtig, denn ich kenne mich von früher. Denke ich zurück, dann habe ich immer sehr lange über Dinge nachgedacht, ob ich es machen soll oder nicht. Aus diesem Grund habe ich auch dieses Bild mit dem Logo „Do It“ aufgehangen. Denn oft denkt man zu lange über irgendwas nach, statt es zu machen. Von der Energie ausgehend, was so eine Entscheidung mitbringt, hat es eine Art Start-Up Gedanken und das mag ich. Das ist auch der Grund, warum jetzt kleine Start-Ups hier im Büro arbeiten. Dieses Feeling finde ich sehr sehr cool.

MMN: Für den Newsletter benutzt Du MailChimp. Was ist der Grund, dass Du Dich für diesen Dienst entschieden hast?

Joel Samael: Ich benutze extrem viele Tools. Denn es gibt leider nicht das EINE TOOL, was alles kann. Für viele ist das ein großes Problem, dass man unterschiedliche Apps benutzen muss, um ans Ziel zu kommen. Bei MailChimp dagegen ist die Anbindung super. Man kann sehr viel machen, wie den Newsletter selbst gestalten und am Ende entscheiden, wie er aussehen soll, was für mich persönlich sehr wichtig ist.

Ich bin da sehr kritisch, denn ich bekomme auch täglich viele Newsletter und wenn diese hässlich und lieblos zusammen geballert wurden, fliegen die sofort wieder weg. Deswegen möchte ich, dass mein Newsletter ansprechend aussieht und da ist MailChimp von den Designmöglichkeiten sehr weit vorne. Man sollte immer auf das Design achten, um Aufmerksamkeit bei dem Abonnenten und Kunden zu erregen.

MMN: Wie sieht Deine Strategie für ein erfolgreiches Marketing aus?

Joel Samael: Meine Strategie ist es so viele Inhalte wie möglich zu veröffentlichen, statt sich den Druck zu machen etwas besondere zu kreieren. Was auf Dauer richtig anstrengend sein kann und was auch nicht immer funktioniert. Daher sehe ich meine Inhalte eher als Dokumentation statt kreativ etwas neues zu entwerfen. Aber ich finde das wichtig, weil die Leute dadurch mitbekommen, wie Du denkst und handelst. Im Marketing Bereich ist es super wichtig, sich für Experimente ein monatliches Budget zu überlegen, was man zum testen von neuen Sachen einsetzen kann. Ich nehme kleine Beträge von 1 bis 10 Euro und investiere dieses Geld z.B. bei Facebook. [Sehr viele unterschätzen Facebook Werbung extrem !!!].

Hier im lokalen Umfeld weiß keiner, was das ist oder wie es funktioniert. Der Facebook Ad-Manager ist auch sehr kompliziert. Um ihn zu verstehen, muss man sich mit ihm auseinandersetzen. Aber wenn man verstanden hat, wie das Teil funktioniert, eröffnen sich so viele Möglichkeiten, dass es unfassbar ist. Und das verstehen viele nicht und ich kann jedem da draußen nur raten, wer sein Business voranbringen will, sollte sich mit diesem Tool auseinandersetzen. Instagram geht da jetzt auch gerade los, da kann man auch extrem viel machen.

Joel Samael

Joel Samael: Schauspieler, Model, YouTuber, JOCR Apple Support

Der Marketing Bereich hat sich in der letzten Zeit extrem verändert. Heute gewinnt man keine Kunden mehr mit Posts wie „Hey, wir machen Werbung und verkaufen das und das… super günstig“, sondern mittlerweile geht es darum, dem Kunden ein Mehrwert an Informationen zu bieten. Ich kenne viele, die haben Newsletter mit folgendem Inhalt „Wir haben hier eine 0% Finanzierung und wir geben hier nochmal 50€ dazu“. Die haben permanent Abmeldungen vom Newsletter. Was ich auch total verstehen kann, denn es dreht sich nicht mehr alles nur noch um den Preis, sondern es geht darum, was hast Du inhaltlich für den Kunden als Mehrwert zu bieten. Warum sollen die Leute sich Deine Seite anschauen und was kannst Du Ihnen überhaupt anbieten.

Dann muss man das inhaltliche in den Vordergrund stellen und sagen „hier, ich habe diese Information für Dich, die für Dich super hilfreich ist und Dir weiterhelfen kann“, dann bekommst Du auch die Leute auf Deine Seite. Mir Hilft natürlich auch YouTube in meiner Strategie, aber eher am Ende meiner Produktionsstrecke, weil es der aufwendigste Teil ist.

Es benötigt viel mehr Zeit, wenn man ein Video produzieren möchte, was einen hohen Grad an Qualität erfüllen soll. Davor kommen Sachen wie Newsletter, Mail oder Instagram Storys, wo ich immer versuche, eine kleine einfache und kurze Geschichte zu erzählen bzw. Sachen die ich Interessant finde zu posten. In Bezug auf YouTube sehe ich meine Strategie auch anders. Als ich meinen Vlog Kanal gestartet habe, sagten mir viele „Joel, Du musst irgendwie anders sein“ oder „Du musst mehr Hey was geht ab“ sein. Sicher, hat sich so eine Art in Deutschland durch Erfolg entwickelt, aber ich bin der Meinung, dass es so nicht sein muss. Man muss nicht jeden Meilenstein mit 1000, 5000 oder 10000 Followern Feiern. Auch finde ich es wichtig, dass man in seinem Bereich seinen eigenen Weg gehen sollte und schauen, was zu einem passt, statt alles nachzumachen.

MMN: Was für Tools benutzt Du für Dein Marketing?

Joel Samael: Für mein Marketing benutze ich oft Tools von Google, weil bei diesen die Anbindung sehr gut funktioniert. Wenn Du beispielsweise Kundendaten verwalten möchtest, ist die iCloud nicht so perfekt geeignet. Um nochmal auf MailChimp zurückzukommen, dort hast Du die Möglichkeit, alle Kunden mit Google zu verbinden und bekommst eine Übersicht, wer den Newsletter abonniert hat und wer nicht. Ich benutze auch weniger Analysetools. Ich sehe mir natürlich auf YouTube die Statistiken an, wie lange meine Videos angeschaut werden und wo die Ein-bzw. Ausstiegsrate liegt und auch auf meiner Homepage, was gut angenommen wurde und was eher nicht.

Aber letztendlich Interessiert mich die Analyse nicht so sehr. Mein wichtigstes Tool, mit dem ich alles tagtäglich bewältige, ist mein iPhone 7. Über dieses Gerät läuft alles, sogar meine Heizung und das Licht zuhause (Lach)

MMN: Du hast vor kurzem angefangen, T-Shirts für Deine Firma und Deinem YouTube Kanal anzufertigen. Dabei arbeitest Du mit dem Start Up Unternehmen Teezily.com zusammen. Was war der ausschlaggebende Punkt, sich für diesen Anbieter zu entscheiden?

Joel Samael: Die Grundidee für die Shirts war eigentlich die, dass ich eigene T-Shirts von der Firma tragen wollte, wenn ich zu neuen Kunden fahre, die mich noch nicht kennen. Anhand des T-Shirts erkennen Sie dann, dass hinter JOCR eine Firma steht und ich kein dahergelaufener Typ bin. In einem Video fragte ich deshalb meine Community, ob Sie mir bei meiner Entscheidung helfen könnten, auszuwählen, welches Motive sich am besten eignen und welches Design Sie am besten finden. Auch, weil ich das Logo weiterentwickeln wollte. Nachdem das Video Online war, schrieben mich einige an, ob man die T-Shirts auch käuflich erwerben könnte.

So entschied ich mich, dass ich die Shirts zuerst für mich bestelle und danach eine limitierte T-Shirt Aktion für meine Community anbiete. Jedoch wollte ich nicht gleich 100 Stück bestellen, denn ich wusste ja nicht, was für ein Feedback kommen wird und wieviele dann wirklich bestellen. Denn es sind Fans von meinem Kanal, die mich damit Unterstützen wollen und auch zeigen „Ich finde JOCR Cool“. Sie finden, dass das T-Shirt gut aussieht und tragen es dann zum Rasen mähen oder so.(Lach)

Was jetzt Teezily.com angeht, um auf die Frage zurückzukommen, fand ich den Ansatz gut, jedoch habe ich mich nicht gleich entschieden, sondern setzte mich hin und schaute mir noch viele, viele andere Seiten an und verglich. Denn für mich war wichtig, wie ich es kostengünstig aufstellen konnte, um auszuprobieren, wie die Idee ankommt und wer sich dafür überhaupt interessiert.

Da bieten sich Plattformen wie Teezily oder Speadshirt sehr gut für an. Ich habe also Proben bestellt und mir alle Anbieter genauer angesehen und verglichen und am Ende mich für Teezily entschieden. Die Qualität war bei allen Anbietern gleich, nur die deutschen Anbieter waren preislich etwas höher. Für Teezily sprach auch, dass es ein Start-Up aus dem europäischen Raum ist, was ich schon gut fand und preislich, sowie die Qualität, war dann der ausschlaggebende Punkt, dass ich mich für diese Firma entschieden hab. Man hat die Möglichkeit seine Preise selber festzulegen und auch kleine Margen bestellen zu können, was kein anderer Anbieter geboten hat.

Jedoch darf man eins nicht vergessen, dass Teezily ein Start-Up Unternehmen ist und noch nicht alles so funktionierte, wie es eigentlich sollte. Ich hatte z.B. Probleme mit Promocodes, die nicht funktioniert haben. Aber wenn man mit Start-Ups arbeitet, hat man immer etwas Streuverlust und manche Dinge laufen noch nicht rund. Beim nächsten Mal werde ich es aber wieder etwas anders machen, nicht weil ich schlechte Erfahrungen gemacht habe, sondern weil ich jetzt schlauer bin und ungefähr weiss, was geht und was nicht.

MMN: Weil wir gerade von T-Shirt Design und Logos sprachen, entwirfst Du alles selbst oder hast Du einen Grafiker, der Deine Ideen umsetzt?

Joel Samael: Ganz am Anfang hiess die Firma noch YouGotJoe, die Idee kam von mir und es war nicht mein bester Moment (Lach), aber ich brauchte schnell einen Namen, weil es relativ früh losging, dass mich Leute wegen technischen Problemen und generell Fragen zu Computern anriefen. Dann habe ich den Gestalter Mirko Eckstein kontaktiert. Mit Mirko habe ich damals auf der SAE studiert und zusammen mit Ihm die Werbeagentur betrieben. Er kam auf die Idee von JOCR, JO steht für mein Namen Joel und CR aus dem englischen Wort Care, nur zusammengezogen. Care, weil ich immer sagte, dass Service für mich das wichtigste ist, denn ich bin absolut Service orientiert. Und das machte für mich sofort Sinn. Natürlich haben ältere Kunden mit diesem Namen erstmal ein Problem, die meisten können ihn erst nicht aussprechen, aber das ist ja bei Nike genauso, viele sprechen es eher Deutsch aus, also Ni-ke. Das ist halt am Anfang so, aber irgendwann ist das auch durch. Auf der anderen Seite ist das Wortspiel JOCR genial, denn jetzt kann man bei Problemen den JOCR ziehen.

Sehr viele unterschätzen Facebook Werbung extrem! Klick um zu Tweeten

MMN: Heutzutage erstellen viele Künstler keine eigene Homepage mehr, sondern nutzen Plattformen wie Facebook, Instagram oder WordPress. Wie stehst Du dazu, eigene Homepage oder reichen Social Media Plattformen und Blogs, um sich gut zu präsentieren und zu vermarkten?

Joel Samael: Das sehe ich nicht so. Ich sehe das eher, dass man auf allen Plattformen präsent sein sollte, aber nach wie vor ist die eigene Homepage ein wichtiger Bestandteil um sich darzustellen. Auf Social Media Plattformen gibt es nur die Möglichkeit, sich in deren Format und Design-Look zu präsentieren. Das nächste Problem mit diesen Plattformen ist, dass man sich in einem bewegten System aufhält. Du bist nur ein kleines Teilchen von einem ganz großen Universum und man wird dadurch schnell überlesen oder weggescrollt. In Sachen WordPress gebe ich offen zu, dass ich kein Fan von diesem System bin, weil es sehr oft Probleme mit Häcker-Angriffe auf dieser Plattform gibt.

Durch die ganzen PlugIns ist WordPress angreifbar, weil man selten weiss, wo die genau herkommen. Ich will nicht sagen, dass diese Tools unwichtig sind, im Gegenteil, sie sind schon wichtig im gesamten, aber wichtiger ist es, ein klares Profil von Sich oder Seiner Firma/Band zu haben. Das fängt bei der Gestaltung an, geht über die Farben, der Schriftart und der Aussage von Dir. Das Gesamtbild muss stimmen, denn wenn Dich jemand buchen will, dann muss er das Gefühl bekommen, wer Du bist oder Ihr seid. Deswegen ist eine Homepage sehr sehr wichtig für eine Firma oder Künstler.

Auch sollte man bei der Homepage darauf achten, dass diese heutzutage für mobile optimiert ist und nicht nur auf Desktop Rechnern funktioniert. Die Menschen gehen mehr und mehr mit mobile Geräte ins Internet. Ich habe viele Kunden, die tolle Sachen machen, aber in diesem Bereich absolut nicht gut aufgestellt sind.

MMN: Was bedeutet für Dich Erfolg?

Joel Samael: Was bedeutet für mich Erfolg… Auf jeden Fall mit dem was man macht sein Geld zu verdienen, so dass man davon Leben kann. Betrachtet man es aus der Sicht eines Schauspielers, dann hat man Erfolg, wenn die Leute einen kennen und man von der Arbeit Essen und Miete bezahlen kann. Erfolg drückt sich für mich monetär aus, aber auch an dem Feedback, was ich zum Beispiel aus meiner Community auf YouTube bekomme. Das ist für mich auch eine Form von Erfolg und Anerkennung. Dazu muss man jetzt aber auch rekapitulieren, dass ich vor zwei Jahren gesagt habe, ich werde jetzt wöchentlich ein Video produzieren und auf YouTube veröffentlichen. Das habe ich auch ein ganzes Jahr durchgezogen, obwohl die Videos kaum Aufrufe generiert haben. Jetzt profitiere ich von dieser Zeit. Damals habe ich wirklich gelitten, nicht im Sinne von fertig sein.

Nein, es hat mir schon viel Spass bereitet diese Videos zu erstellen, aber wenn man ein Video hochgeladen hat, indem Stunden an Arbeit geflossen sind und dieses Video nur 10 Leute angeschaut haben ohne ein Kommentar zu hinterlassen, dann machte einen das fertig. Aber ich habe diese Zeit durchgestanden und nun hat sich das ganze weiterentwickelt und Du merkst, wie die Leute reagieren. Es hätte auch nichts passieren können, weil der Inhalt meiner Videos für viele nicht relevant war oder ist. Es gibt sehr viele YouTuber, die machen hochwertige Videos, aber der Inhalt von dem Content den Sie produzieren, ist für die Zuschauer noch nicht greifbar. Wenn es aber eines Tages dann funktioniert, ist das auch eine Form von Erfolg.

MMN: Du erzähltest vorhin, dass Du Lou Pearlman, den Gründer von den Backstreet Boys und NSYNC getroffen hast, wie kam dieser Kontakt zu Stande?

Joel Samael: Also das war so. Ich komme ja von einer Waldorfschule und wir waren vier Jungs in der Klasse. Irgendwann gab es auf der Schule einen „Boyband Contest“ und wir haben da mitgemacht. Dabei entstand ein Video und dieses Video gelangte ins Internet. Daraufhin kontaktierte mich ein Typ, ich glaube aus Magdeburg war der und sagte, es gibt in Orlando/Florida diesen Lou Pearlman der für Boybands Castings veranstaltet. Durch diesen Kontakt mit diesem Herren ist es dann soweit gekommen, dass ich mit 18 nach Florida flog und dort zu Castings für diese Boybands gegangen bin. Ich musste diesen Weg gehen, denn erst dort habe ich festgestellt, dass meine Stimme eher im Musical Bereich anklang finden würde, als im Pop Bereich. Meine Eltern hatten damals Mega Angst, weil ich da einfach hingeflogen bin mit jemand Fremden, aber ich musste das machen um herauszufinden, ob das was für mich ist oder nicht.

MMN: Hast Du zum Schluss noch einen Tipp für unsere Leser?

Joel Samael: Wenn Ihr was erreichen wollt, solltet Ihr immer Experimentieren. Im Marketing ist die einfachste Formel: Alles zu testen !!! Ich habe in meinem Leben schon Schauspiel getestet, Gesang und jetzt YouTube plus den Apple Support Bereich, die mir sehr viel Spass machen, aber ich weiss im Moment noch nicht, ob es das Ende der Fahnenstange ist. Ich werde es auf jeden Fall so weitermachen, aber es kann passieren, dass sich hier und da etwas verschiebt und das passiert einfach aus einem Grund… weil ich wieder neue Sachen ausprobiert habe.  

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